Sta­ti­on 17 - Auf dem Hal­len­brink | Stadt­kir­che | Schu­len

32105 Bad Salzuflen
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Weithin sichtbar überragt der Turm der Stadtkirche auf dem Hallenbrink die Häuser der Salzufler Alstadt. Bei diesem Gotteshaus handelt es sich um einen Saalbau mit abgeschrägten Ostecken, der nach einer weitgehenden Zerstörung beim Stadtbrand vom 5. November 1762 unter Verwendung spätgotischer Bausubstanz in den Jahren 1763 bis 1765 errichtet wurde. Vom Vorgängerbau stammt noch der untere Teil des wuchtigen Turmes. Das spätgotische Türportal ist datiert auf 1524. Die Turmbekrönung, eine so genannte „Welsche Haube“, wurde 1782 fertiggestellt.

Insgesamt hat der Kirchturm eine Höhe von 52 Metern. Am Aufgang zum Glockenstuhl, an der linken Seite des Turmes, findet man einen Stein mit der eingemeißelten lateinischen Inschrift: An[n]o DM MCCCC (=im Jahre des Herrn 1400). Es ist das älteste uns überlieferte Dokument zur Geschichte dieser Kirche. Hinweise auf Um- und Ausbauten der Kirche liefern mehrere Steine mit Jahreszahlen, die am nordöstlichen Strebpfeiler eingelassen sind: 1476, 1577, 1709, 1892, 1962. Heute ist die Stadtkirche auf dem Hallenbrink das Gotteshaus der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Bad Salzuflen

Zum geschichtlichen Hintergrund: Salzuflen wurde erst in der Reformationszeit, im Jahre 1531, mit der Übernahme der Lehre Luthers, kirchlich selbstständig. Zuvor ab 1231, hatte der im Jahre 1488 mit Stadtrechten gewidmete Ort zur Pfarrei Schötmar gehört, die vermutlich bereits im 9. Jahrhundert gegründet wurde und damit zu den so genannten „Urpfarreien“ zählt. Pfarrkirche der Salzufler war die Kilianskirche im Nachbarort. Vermutlich im frühen 14. Jahrhundert wurde auf dem Hallenbrink, am Standort der jetzigen Stadtkirche, eine Kapelle errichtet, die nach und nach vergrößert und zu einer „Filialkirche“ von Schötmar ausgebaut wurde. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts „wechselten“ die Salzufler vom evangelisch-lutherischen zum evangelisch-reformierten Bekenntnis. Zu Neugründungen einer lutherischen und einer katholischen Gemeinde kam es erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Geschichte des Salzufler Schulwesens nahm ebenfalls auf dem Hallenbrink ihren Anfang: Am Rande des Kirchhofes war hier im Jahre 1531 die erste Schule der Stadt errichtet worden. Nach der Zerstörung des Gebäudes beim Stadtbrand von 1762 entstand eine neue Schule: der prächtige, traufenständige Fachwerkbau mit Kuppelwalmdach, der auch heute noch das Erscheinungsbild des Hallenbrinks bestimmt. Hier waren einst sowohl die Rektorschule, die Kantorschule als auch die Küsterschule untergebracht.

Direkt gegenüber steht die „Rote Schule“, ein nicht weniger imposanter Backsteinbau (1879 für die damalige Rektorschule errichtet); beide Schulgebäude werden seit längerem für Wohnzwecke genutzt. Der Reigen der historischen Schulbauten am Rande der Altstadt wird komplettiert durch die 1907/08 erbaute „Gelbe Schule“ (Martin-Luther-Straße 2). Die ehemalige Volksschule hat heute gleich drei Nutzer: eine nahe gelegene Grundschule, das Stadtarchiv sowie ein soziokulturelles Zentrum, in dem die unterschiedlichsten Vereine ihre Treffen abhalten.

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